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24.04.2004 • Aktualisiert: 06.04.2005
Ende Dezember 2003 bat der WWF erstmals EU Parlamentarier zur Blutprobe
Ergebnis der Blutuntersuchung liegt vor
Bernd Lange: "Mehr Wissen über Chemikalien ist nötig"

Am Mittwoch, 21. April 2004, wurde das Ergebnis einer Blutuntersuchung von Bernd Lange vorgelegt, mit der sein Blut auf das Vorhandensein von gefährlichen Chemikalien getestet worden ist. Ein Cocktail aus 43 verschiedenen Chemikalien konnte nachgewiesen werden. In den Adern des niedersächsischen SPD-Europaabgeordneten fanden sich z.B. Rückstände von polychlorierten Biphenylen (PCB) und Phthalaten (DEHP). Die Untersuchung erfasst erstmals eine große Bandbreite von sowohl bereits verbotenen als auch weit verbreiteten Chemikalien im menschlichen Körper. Die meisten der Stoffe finden sich in einer Vielzahl von Produkten. Sie werden ebenso für Bauteile von Computern verwendet, wie in PVC-Fußböden.

Ende Dezember hatte der WWF erstmals EU Parlamentarier zur Blutprobe gebeten. Das Blut der Politiker wurde auf das Vorkommen und die Konzentration von 101 synthetischen Chemikalien untersucht. Im Zentrum der Analyse standen Stoffe, die langlebig (persistent) sind bzw. sich im Körper immer weiter anreichern (bioakkumulierbar) oder hormonell wirken können. Mit der Aktion soll auf die Notwendigkeit aufmerksam gemacht werden, den derzeit diskutierten Gesetzentwurf zur europäischen Chemikalienpolitik *REACH" (Registrierung, Bewertung und Zulassung von Chemikalien) zu stärken. Dabei sollen insbesondere 30 000 schon jetzt im Umlauf befindliche Chemikalien erfasst und auf ihre Ausbreitung und Auswirkung hin bewertet werden, so dass der Einsatz besser eingeschätzt werden kann.

"Überrascht hat mich, wie viele Chemikalien in meinem Blut nachweisbar sind, insbesondere PCBs, die ja gar nicht mehr in der EU verwendet werden dürfen und Kunststoffweichmacher", so Lange. Für Lange hat das Ergebnis viele Fragen aufgeworfen, so etwa: Wie wirken sich die nachgewiesenen Chemikalien auf die Gesundheit aus? Oder wie kommen die Chemikalien in den Körper?

"Wir müssen unsere Chemikalienpolitik neu strukturieren, um die Auswirkungen besser einschätzen zu können und um Innovationen in neue umweltfreundliche Produkte anzuregen, gerade, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Chemieindustrie zu stärken und damit Arbeitsplätze zu sichern", so die Schlussfolgerung für Lange aus dem Ergebnis seines Bluttests.

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